Was ist ein Waldkindergarten?
Der Waldkindergarten ist eine natürliche Alternative der vorschulischen Bildung mit dem Ziel starke, selbstbewusste, kommunikative, soziale und letztlich schulfähige Kinder in unsere Gesellschaft zu entlassen.
Kinder in der Natur
Der Wald ist ein natürlicher, freier Spiel- und Bewegungsraum für Kinder, in dem sie die Zusammenhänge des Lebens selber erfahren, erforschen und begreifen dürfen. „Draußen spielen, statt drinnen hocken“ ist das Motto, als Gegenpol zu Medienkonsum, Bewegungsmangel, Übergewicht und Lärm.
Täglich erleben die Kinder intensiv die Besonderheit jeder Jahreszeit in Bezug auf Wetter, Flora und Fauna. Primäre Sinneserfahrungen stehen im Vordergrund. Mit Fantasie und Kreativität wird mit allem gespielt was der Wald bietet.
Die Vielfalt der Natur bietet den Kindern immer wieder neue und spannende Reize: unterschiedliche Gerüche wahrnehmen, in Pfützen und Bächen plantschen, Tiere beobachten, auf Bäume klettern, balancieren und hangeln, Kälte und Wärme spüren, im Matsch spielen, gemeinsam Herausforderungen bestehen, die eigenen Grenzen erleben und nicht zuletzt eine einzigartige Stille erfahren.
Ausflüge und Aktionen
Selbstverständlich gehören Lieder, Geschichten, Sprach- und Singspiele, Malen und Basteln zum Programm. Außerdem machen wir Ausflüge in die nähere Umgebung, z.B. zu örtlichen Handwerkern, der Polizei oder der Feuerwehr. Eine Übernachtung mit der Gruppe ist einer der jährlichen Höhepunkte.
Kochen, Basteln, Handwerken und mehr
Kennen Sie Brennnesselchips? Selbstgesammelte, auf dem Lagerfeuer gebratene und anschließend gesalzene Brennnesselchips sind lecker und eine tolle Erfahrung für die Kinder! Mit Pfefferminze lassen sich ebenfalls köstliche Getränke herstellen. Auf dem Lagerfeuer gekochter Milchreis oder Stockbrot ist auch eine ganz besondere Delikatesse. Selbstverständlich beteiligen sich alle Kinder beim Sammeln und bei der Zubereitung. Diese seltenen Aktionen sind immer ein ganz besonderer Spaß für Alle.
Zum Basteln stehen den Kindern unter anderem Buntstifte, Klebestifte, Wolle und natürlich die vielfältigsten Materialien aus der Natur zur Verfügung.
Es werden auch Werkzeuge wie Sägen, Schnitzmesser und Hämmer unter Aufsicht herausgegeben. Die Bearbeitung morscher Baumstämme mit Werkzeugen ist ganz offensichtlich ein großer Spaß für die Kinder. Sie werden dabei im verantwortlichen Umgang geschult und können ihre grob- und feinmotorischen Fähigkeiten entwickeln.
Den Kindern stehen auch Tücher und Stoffe zur Verfügung, mit denen Sie sich verkleiden können. Einige der Rollenspiele dauern wochenlang und werden täglich von der Gruppe weiterentwickelt.
Bei der Arbeit mit Materialien aus der Natur, wie Blättern, Baumstämmen oder Stöcken wird selbstverständlich stets darauf geachtet, keine Pflanzen zu zerstören. Die Kinder lernen dabei einen respektvollen Umgang mit der Natur.
Freispiel
Ein wichtiger Bestandteil des Kindergartenalltags ist das Freispiel. Die Kinder folgen dabei ihren eigenen Interessen, suchen sich ihr Spielzeug selbst aus, bestimmen die Spielregeln selbst und beziehen dabei die anderen Kinder mit ein. Hierbei wird auf vorgefertigtes Spielzeug verzichtet. die Kinder finden im Wald viele tolle motivierende Dinge, mit denen sie sich beschäftigen können.
Beim Freispiel wird viel durch Ausprobieren gelernt. Die Kinder können in ihrem eigenen Tempo viele Erfahrungen sammeln. Sie gewinnen an Selbstvertrauen und entwickeln ihre Sozialkompetenz im gemeinsamen Freispiel. Durch das gemeinsame Wirken wird auch die Sprachkompetenz gefördert.
Ein anschauliches Beispiel ist das Kochen der Matschsuppe. Ein Kind fängt damit an und weitere Kinder stoßen hinzu. Dann werden Ideen eingebracht, es soll noch mehr Waldboden hinein und es fehlt noch Wasser. Also geht ein Kind Wasser holen, ein anderes Kind holt die Schaufel und ein Kind bleibt am Topf und rührt und gibt den Ton an. Die Rollen wechseln dabei von selbst und alle Kinder haben viel Spaß daran, sich am gemeinsamen Projekt zu beteiligen – und natürlich an der anschließenden Verköstigung der Suppe.
Download
Lesen Sie sich doch die gesamte Konzeption und alles zum Kinderschutz durch: